Studie
zum Substanzkonsum | |||||
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StudienbeschreibungHintergrund Suchtmittelkonsum bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen gehört trotz hohen Investitionen in Präventions- und Gesundheitskampagnen zu einem, der am weitesten verbreiteten und kostspieligsten Problemen in Europa. Die Schweiz gehört zu den führenden Nationen Europas im Substanzgebrauch Jugendlicher und junger Erwachsener. In einigen Bereichen (z.B. Cannabis) nimmt sie gar eine Spitzenposition ein. Der Gebrauch legaler und illegaler Substanzen ist bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen, insbesondere bei Männern, die Hauptursache für Krankheiten und Sterblichkeit im jungen Alter und steht in Verbindung mit verschiedenen Risikoverhaltensweisen wie Gewalttätigkeit, Suizid, depressiven Erkrankungen, Schulabbruch und riskantem sexuellen Verhalten. Auch ist es ein starker Prädiktor für Substanzmissbrauch und Substanzabhängigkeit im späten Erwachsenenalter und in fast allen Gesellschaften weiter verbreitet unter Männern. Die Mehrheit aller jungen Männer weisen Risikoverhalten auf. In einer Studie unter 19-jährigen Männern in der Schweiz zeigten beinahe 70% der jungen Männer Risikoverhalten (definiert als Cannabiskonsum mindestens zweimal pro Woche, täglicher Tabakkonsum oder Besäufnissen mindestens zweimal pro Monat). Obwohl der Substanzgebrauch in jungen Jahren weit verbreitet ist, finden im weiteren Lebensverlauf viele junge Menschen zu einem gemässigten Konsum zurück, andere jedoch gleiten weiter in die Abhängigkeit ab, verbunden mit vielen sozialen und gesundheitlichen Folgen für sich, ihre Familien und die Gesellschaft.
Hauptforschungsfragen Jedes Mal, wenn in der Schweiz über die hohen Anteile an substanzmissbrauchenden Jugendlichen und jungen Erwachsenen berichtet wird, bleiben Fragen nach dem "warum" und dem "was zu tun sei" unbeantwortet. C-SURF sucht genau diese Fragen zu beantworten und Risiko- und Schutzfaktoren zu identifizieren: Weshalb weisen die meisten der jungen Erwachsenen mit Risikoverhalten später wieder unauffällige Verhaltensweisen auf? Was sind die Schutzfaktoren und Umstände, die übermässigen Substanzkonsum verhindern und später zum Herauswachsen aus dem problematischen Gebrauch von Alkohol und Drogen führen? Weshalb zeigen einige junge Erwachsene weiterhin ein problematisches Suchtmittelverhalten oder verstärken das Verhalten sogar mit zunehmendem Alter? Was sind die Risikofaktoren und Umstände, die Menschen dafür anfällig machen, starke Suchtmittelkonsumenten zu werden, einen starken Suchtmittelkonsum beizubehalten oder gar mit steigendem Alter den Konsum noch zu steigern? Einige wissenschaftlichen Stärken Um die Hauptforschungsfragen beantworten zu können, müssen die gleichen Personen während eines längeren Zeitraumes begleitet werden und dies mindestens bis zum mittleren Erwachsenenalter. Langzeitstudien zum Substanzkonsum sind selten und teuer. Die meisten existieren in Nordamerika, mit einer völlig anderen Jugendkultur. Es gibt nur sehr wenige Langzeitstudien zum Substanzkonsum in Europa und C-Surf ist unseres Wissens die erste in der Schweiz. Ziel von C-Surf ist, heute 19 Jahre alte Männer während einem Zeitraum von mindestens 10 Jahren zu begleiten. Nicht nur die netten und wohlerzogenen „guten Jungen" mit eher moderaten Substanzkonsummustern sind Teilnehmer dieser Studie: Ziel von C-Surf war es, eine für die Schweiz wirklich repräsentative Stichprobe zu rekrutieren. Die Teilnehmer der Studie wurden während der Aushebung im Armee-Rekrutierungszentrum kontaktiert. Die Aushebung bei der Armee ist in der Schweiz obligatorisch und es gehen ungefähr 98% aller jungen Männer eines bestimmten Alters durch diesen Prozess. Die Teilnehmer werden für ihren Zeitaufwand an der Studie angemessen entlöhnt.
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